Bernsteinköpfchen "Traut"
Hermann Brachert, 1941

Historisches
Kalenderblatt

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April 2024

Hermann Gustav Settegast – 205. Geburtstag


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Ellinger Ansichten - Sicht auf eine Stadt

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Kontaktinformationen



Kulturzentrum Ostpreußen
Schloßstr. 9
91792 Ellingen/Bay.

Öffnungszeiten:

Dienstag–Sonntag
10–12 und 13–17 Uhr
(April–September)


10–12 und 13–16 Uhr
(Oktober–März)

Telefon 09141 86440
Telefax 09141 864414

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Eintrittspreise:

Regulär 3,00 Euro
Ermäßigt 2,00 Euro

 

Freier Eintritt:

Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre

Presse

Mitglieder Dt. Museumsbund und ostpr. Fördervereine

Inhaber bay. Ehrenamtskarte und Entdeckerpass

Regierungsbezirke und Landkreise (Stand August 1939)

Angerapp (Regierungsbezirk Gumbinnen)

Marktplatz, Rathaus und Postamt

Das Stadtwappen zeigt auf grünem Boden einen schwarzen flugbereiten Adler vor drei silbernen Bergen (Hügel, welche die Stadt einschließen) und eine strahlende Sonne darüber.
 

Angerapp / bis 1938 Darkehmen (litauisch Darkiemis, polnisch Darkiejmy), seit 1946 russisch: Osjorsk) Von 1818 bis 1945 Kreisstadt im Regierungsbezirk Gumbinnen; 4376 meist evangelische Einwohner im Jahr 1939. Heute: Ortschaft im Bezirkstadt (Osjorskij Rajon) im Königsberger Gebiet (Kaliningradskaja Oblast) mit ca. 5500 Einwohnern (2005).

 

Das Tal des Flusses Angerapp war bereits in der Prußenzeit Siedlungsgebiet. Hier standen zahlreiche Fliehburgen und Siedlungen der heidnischen Nadrauer. Mit der Besiedlung des Gebiets durch den Deutschen Orden gegen Ende des 14. Jahrhunderts kamen von Gerdauen aus deutsche Siedler (die erste schriftliche überlieferung stammt aus dem Jahr 1442) in diese hügelige Landschaft. Sie legten am linken Ufer des Flusses eine Siedlung an. Das Dorf Dargkyem (Darkyem, Darkeim) wurde zum ersten Mal im Jahr 1539 urkundlich erwähnt. 1615 hatte es eine Kirche, eine Mühle, einen Krug und einen wichtigen Flussübergang. Nach der Pestepidemie 1709-11 zogen in die fast entvölkerte Gegend im Osten Ostpreußens zahlreiche neue Siedler: vor allem Schweizer, Pfälzer, Württemberger, Nassauer und Salzburger. Die Siedlung war danach als Ort der Tuchmacher und Lederverarbeiter (Gerber) bekannt. Die gitterförmig neu angelegte Siedlung Darkeim (mit einem Marktplatz), die von Joachim Ludwig Schultheiß von Unfried entworfen wurde, bekam 1725 von König Friedrich Wilhelm I. das Stadtrecht verliehen. Von 1739, als die Stadt zum Standort des Dragoner-Regiments Nr. 6 (von Zieten) wurde, bis 1918 war Darkehmen mit Unterbrechungen Garnisonstadt. 1754 bekam sie eine neue Kirche und 1777 ein Rathaus. Nachdem die Kirche von 1754 bereits 1836 abgerissen wurde, entstand 1842 eine neue Pfarrkirche. 1878 erhielt Darkehmen eine Eisenbahnverbindung mit Insterburg sowie Goldap/Lyck, 1913 mit Gumbinnen und Angerburg. Nach dem Bau eines Elektrizitätswerks am Fluss führte Darkehmen als eine der ersten Städte Deutschlands und als erste Stadt Ostpreußens bereits im Jahr 1880 die elektrische Straßenbeleuchtung ein. Trotzdem, auch nach Aufblühen der Industrie zu Beginn des 20. Jh., blieb Darkehmen mit ca. 3500 Einwohner (1905) ein Ackerbürgerstädtchen. Nach den Zerstörungen im 1.Weltkrieg wurde sie mit Hilfe der Patenstadt Dresden neu aufgebaut. Sie wurde zum beliebten Ausgangspunkt für Bootsfahrten (Angerapp, Pregel) und für Ausflüge an die Masurischen Seen. In den 20er Jahren des 20. Jh. war Darkehmen Sitz des Landratsamtes, einer privaten höheren Schule (seit 1929 Realschule), einer Volksschule, hatte ein Kreiskrankenhaus, zwei Altersheime, eine Maschinenfabrik und eine Molkereigenossenschaft. Im Jahr 1938 wurde sie in Angerapp umbenannt. Am 22.Januar 1945 marschierte die Rote Armee in die fast völlig zerstörte Stadt ein.

 
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