SONDERAUSSTELLUNG
Auf der Pirsch in Heide, Wald und Moor – Zur Geschichte der Jagd zwischen Weichsel und Memel
Die Jagd ist so alt wie die Menschheit selbst. Unsere Vorfahren nutzten das Wildfleisch zuerst als Nahrungsquelle, Tierfelle dienten als Kleidung und aus den Knochen wurden Waffen und Schmuck hergestellt. Auch im wald- und wildreichen Land zwischen Weichsel und Memel spielte die Jagd eine große Rolle. Diese lange Tradition begann mit den prußischen Ureinwohnern, setzte sich in der Zeit des Deutschen Ordens fort und war in den folgenden Jahrhunderten ein wichtiges Privileg für Herzöge, Könige und den Adel. Auch zahlreiche prominente Jagdgäste pirschten gern in Ostpreußen. Jedoch führten die übertriebene Jagdleidenschaft mancher Landesfürsten sowie die zahlreichen Kriege auf ostpreußischem Boden zu erheblichen Schäden am Wildbestand, die nur durch konsequente und weitsichtige Hege wieder ausgeglichen werden konnten. Die Rominter Heide ist in der Jägerschaft bis heute unvergessen, sein Rotwildbestand, der weltweit seinesgleichen suchte, war legendär. Manche Wildarten, wie Elche, hatten in Ostpreußen ihre letzten Vorkommen in Deutschland. Andere, wie Rothirsch oder Reh, brachten hier besonders kräftige Exemplare hervor.
Zahlreiche komplett neu erarbeitete und reich illustrierte Informationstafeln lassen die Geschichte dieses versunkenen Jagdparadieses in vielen Facetten wieder lebendig werden. Die Ausstellung beschreibt zunächst die preußischen Wälder als Naturraum und stellt das jagdbare Wild vor. Weitere Themen sind: Jagdmethoden, große Jagden der Herzöge und Könige, die Forstverwaltungen und bedeutende Staatsjagdreviere. Schließlich wird an verdienstvolle Forstmänner erinnert.
Viele originale Exponate, auch aus dem Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg, ergänzen und bereichern die historischen Informationen. Zur Ausstellung erscheint ein inhaltsgleiches Begleitheft, das nur über das Kulturzentrum Ostpreußen bezogen werden kann.
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