Bernsteinköpfchen "Traut"
Hermann Brachert, 1941

Historisches
Kalenderblatt

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November 2024

Max Halbe – 80. Todestag


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Kulturzentrum Ostpreußen
Schloßstr. 9
91792 Ellingen/Bay.

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Dienstag–Sonntag
10–12 und 13–17 Uhr
(April–September)


10–12 und 13–16 Uhr
(Oktober–März)

Telefon 09141 86440
Telefax 09141 864414

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Freier Eintritt:

Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre

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Inhaber bay. Ehrenamtskarte

Regierungsbezirke und Landkreise (Stand August 1939)

Ebenrode (Regierungsbezirk Gumbinnen)

Der Alte Markt in Ebenrode, um 1925

Das Stadtwappen zeigt auf grünem Hintergrund einen goldenen Tisch. Damit wird auf den Opfertisch der alten prußischen Kultstätte auf dem Gebiet der Stadt hingweisen.
 

Ebenrode / bis 1938 Stallupönen (litauisch Stalupenai, polnisch Stolpiany, seit 1946 russisch: Nesterov) Von 1815/18 bis 1945 Kreisstadt im Regierungsbezirk Gumbinnen; 6648 Einwohner im Jahr 1939. Heute: Bezirksstadt (Nesterovskij Rajon) im Königsberger Gebiet (Kalinigradskaja Oblast) mit ca. 5000 Einwohnern (2005).

 

Nach der Umwandlung des Ordensstaates in ein weltliches Herzogtum (1525) begann die planmäßige Besiedlung der sog. Großen Wildnis im Osten des Landes. Sie ging vom Hauptamt Insterburg aus. Damals wurde auch das Gebiet um Stallupönen besiedelt. Stallupönen entstand wahrscheinlich an der Stelle oder in der Nähe einer Opferstelle der heidnischen Prußen. Der Ortsname kommt wahrscheinlich von der prußischen Kultstätte Stallupenn (prußisch: stalas - »stehen«, upe oder ape - »der Fluss«: also »Ort der am Fluss steht«). Diese Ortschaft wurde zum ersten Mal 1539 als Bauerndorf Stallupe erwähnt. Das Dorf bekam 1585 die erste Kirche und mit sieben Krügen entwickelte es sich zu einer bekannten Marktsiedlung (Pferde- und Rinderhandel) an der Straße von Königsberg nach Kaunas und Wilna. Die Blütezeit wurde während des 2. Polnisch-Schwedischen Krieges durch die Verwüstungen, die Tatareneinfälle verursacht haben, beendet (1656/57). Nach der Pestepidemie von den Jahren 1709-11 war die ganze Gegend um Stallupönen nahezu entvölkert. Im Zuge des Besiedlungsprogramms des preußischen Königs kamen in diese Gegend in den 20er und 30er Jahren des 18. Jh. protestantische Siedler aus fast allen Teilen Deutschlands (Nassauer, Pfälzer, Schwaben, Franken), Schweizer und verbannte Protestanten aus dem katholischen Bistum Salzburg (1732). Bereits 1722 wurde die Siedlung von König Friedrich Wilhelm I. zur Stadt erhoben. 1726 entstanden an der Südostecke des länglichen Marktplatzes (Alter Markt) eine neue Kirche und später das Rathaus. Dann wurde auch die Neustadt mit dem Neuen Markt angelegt. Fast in der gleichen Zeit gründete Friedrich Wilhelm I. nicht weit von Stallupönen das Königlich-Preußische Hauptgestüt Trakehnen (1723). Im 18. Jh. war Stallupönen vor allem als Handwerkerstadt (Lederwaren) und als Garnisonstadt (seit 1717) bekannt; bis 1733 stand hier das Dragoner-Regiment Nr. 6 (von Zieten) und später u. a. das Ulanen-Regiment Nr. 8 (Graf zu Dohna). Am 2. August 1757 eroberten russische Truppen Stallupönen (Siebenjähriger Krieg). 1812 zogen napoleonische Truppen auf ihrem Marsch nach Russland durch die Stadt und richteten große Schäden an. Mit der Vollendung der Eisenbahnlinien Königsberg - Eydtkuhnen (1860) und Tilsit - Stallupönen - Goldap (1892/1901), die durch Stallupönen verliefen, kam es zum wirtschaftlichen Aufschwung in der Stadt. 1880 lebten hier 3997 und 1910 bereits 5646 Menschen. Die 1914 stark zerstörte Stadt (Schlacht bei Stallupönen und die anschließende Besatzungszeit), wurde ab 1915 mit Hilfe der Patenstadt Kassel wiederaufgebaut. In der Stadt gab es: Kreisbehörden, fünf Schulen, Sägewerke, Mühlen, zahlreiche Werkstätten (Lederbearbeitung), eine Landwirtschaftsmaschinenfabrik usw. Im Rahmen der Germanisierung der ostpreußischen Ortsnamen durch die Nationalsozialisten wurde Stallupönen 1938 in Ebenrode umbenannt. Am 16. Oktober 1944 als die russischen Truppen sich Stallupönen näherten, verließen die Einwohner die bereits durch Luftangriffe teilweise zerstörte Stadt. Am 13. Januar 1945 wurde sie von der Roten Armee eingenommen.

 
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