Hermann Brachert, 1941
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Regierungsbezirke und Landkreise (Stand August 1939)
Heinrichswalde (Regierungsbezirk Gumbinnen) | ||
Die evangelische Kirche |
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Wappen des Kreises Elchniederung: roter Elchkopf auf grünem Hintergrund. | Heinrichswalde (litauisch: Gastos, seit 1946 russisch: Slavsk) Von 1818 bis 1945 Hauptort und Behördensitz des stadtlosen Kreises Niederung (Elchniederung) im Regierungsbezirk Gumbinnen; 3467 Einwohner im Jahr 1939. Heute: Bezirksstadt (Slavskij Rajon) im Königsberger Gebiet Kalinigradskaja Oblast) mit ca. 5000 Einwohnern (2005).
Nach der Eroberung der Landschaft Nadrauen (um 1285) wurde die Gegend um die spätere Ortschaft Heinrichswalde zum ersten Mal erwähnt. Nach 1289 lag das Gebiet in der Komturei Ragnit und nach 1466 gehörte das ganze Gebiet des späteren Kreises Niederung zur Komturei Tapiau. Wann wirklich das 15 km westlich von Tilsit liegende Dorf Heinrichswalde entstand ist fraglich. Mit der planmäßigen Besiedlung um 1600, die von Labiau ausging, wurden auf diesem Gebiet mehrere Dörfer angelegt. Um 1650 begann auch das Amt Tilsit verstärkt mit der Besiedlung der Niederung zwischen dem Kurischem Haff und dem Tilsiter Gebiet. Die erste evangelische Kirche in Heinrichswalde stammt aus dem Jahr 1686 (1867-69 neugotisch umgebaut). In gleichem Jahr wurde das evangelische Kirchspiel Heinrichswalde gegründet. Heinrichswalde ist auf der Preußen-Karte von J. B. Homann aus dem Jahr 1710 als Kirchspiel dargestellt. Seit 1773 gehörte Heinrichswalde zum großen Insterburgschen Kreis . Bei der Verwaltungsreform und Neueinteilung der Provinzen und Kreise 1815/18 wurde Heinrichswalde zum Sitz des Kreises Elchniederung. 1890 hatte Heinrichswalde 1728 Einwohner; 1910 waren es 2406. 1891 kam es zum Anschluss des Ortes an die Eisenbahnlinie Königsberg - Labiau - Tilsit. Mit dem Jahr 1900 wurde Heinrichswalde zum Kurort. Als Gartenstadt bekannt, war sie vor dem 2. Weltkrieg Ausflugziel der Bewohner von Tilsit. Es gab hier: Kreisbehörden, das Amtsgericht, das Kreiskrankenhaus, die Kreissparkasse, eine Landwirtschaftliche Fortbildungsschule, ein Waisenhaus, eine Windmühle und eine Molkerei. Während des 1. Weltkriegs besetzten russischen Truppen zeitweise die Stadt. Im 2. Weltkrieg, nach der Eroberung durch sowjetische Truppen, wurde Heinrichswalde geplündert und teilweise zerstört.
Sehenswertes: die ehem. evangelische Kirche |
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