Bernsteinköpfchen "Traut"
Hermann Brachert, 1941

Historisches
Kalenderblatt

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November 2024

Max Halbe – 80. Todestag


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Historische Kalenderblätter

Doris Nefedov (Alexandra) - 45. Todestag

 

 

 

 

 

 

Juli 2014



"Ich habe den Ruhm [...], aber ich habe doch was falsch gemacht. Wenn du wüßtest wie es in meiner Seele aussieht. Ich lebe zwischen Leben und Tod, jeden Tag."

 

 

Gefühle, die Alexandra kurz vor ihrem folgenschweren Unfall einer Freundin offenbarte und die ihre innere Zerrissenheit verdeutlichen. Die Showkarriere der jungen Sängerin glich bis zuletzt einer Achterbahnfahrt, geprägt durch das Auf und Ab von glanzvollen Erfolgen und unerwarteten Rückschlägen. Wie bei vielen erfolgreichen Künstlern, deren Bekanntheitsgrad sich durch den plötzlichen Ruhm schlagartig veränderte, häuften sich in immer kürzeren Abständen die Zahl der Probleme. 45 Jahre nach ihrem Tod wird sie von ihren Fans für Lieder wie »Zigeunerjunge«, »Sehnsucht« und »Mein Freund, der Baum« noch immer geliebt. Was bleibt sind die Erinnerungen an eine außergewöhnliche Künstlerin, die mit ihrem musikalischen Vermächtnis zur Legende wurde.

 

Alexandra alias Doris Nefedov wurde am 29. Mai 1942 im memelländischen Heydekrug (heute Šilute) geboren. Persönliche Erinnerungen an die Gegend fehlten ihr jedoch, da die Familie bereits im Oktober 1944 vor der anrückenden Roten Armee fliehen musste. In Schleswig-Holstein angekommen, verbrachte sie die Jugend zunächst in Kiel, wo sie musizierte und malte. Ihr erstes Geld verdiente sie mit Gelegenheitsauftritten in Bars und Gaststätten, wo sie für große Aufmerksamkeit sorgte. Bei ihren Auftritten bestach die damals 20-jährige nicht nur mit ihrem Äußeren, sondern vor allem mit ihren klugen Texten, die sie alle selbst schrieb und vertonte. Nach kurzer Ehe mit dem Russen Nikolai Nefedov, aus der ihr Sohn Alexander hervorging, absolvierte sie 1964 eine Schauspielausbildung bei der bekannten UFA-Darstellerin Margot Höpfner.

 

Erste Musikproduzenten wurden auf sie aufmerksam, in deren Tonstudios professionelle Songs aufgenommen wurden. Die Darbietung des weltbekannten Chansons »Je d’attends« (»Ich erwarte dich«) von Charles Aznavour überzeugte die Plattenchefs und brachte ihr einen unverhofften Vertrag ein. Obwohl sie davon träumte, als Chansonsängerin französische Lieder zu singen, erschien 1967 mit »Zigeunerjunge« ihre erste deutschsprachige Single mit der sie über die heimischen Grenzen hinaus einen hohen Bekannheitsgrad erwarb. Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Udo Jürgens und der Veröffentlichung des ersten Albums folgte mit »Mein Freund, der Baum« die zweite Single. Es sollte mit Blick auf die schweren Umweltprobleme jener Zeit der bekannteste Song von Alexandra werden. Überschwänglich ordnete man sie bereits in Kategorien einer Hildegard Knef ein.

 

Die letzten Monate vor ihrem Tod kämpft sie gegen immer größer werdende berufliche und private Probleme. Vom kommerziellen Schlagerbusiness hielt sie wenig. Den neuerlichen Enttäuschungen im schwierigen Verhältnis zu den Männern folgte der seelische und körperliche Zusammenbruch, der sie noch misstrauischer machte und zu emotionalen Ausbrüchen verleitete. Auf dem Weg nach Sylt ereignete sich im schleswig-holsteinischen Tellingstedt am 31. Juli 1969 der folgenschwere Zusammenstoß mit einem LKW, bei dem Alexandra im Alter von 27 Jahren verstarb. In Erinnerung wird ihre kraftvolle Stimme bleiben, mit der sie sich als Sängerin auszeichnete.

 

 

 

Weiterführende Weblinks:

 

www.alexandra-welt.de/

www.adimax.de/alexandra/index.htm

www.alexandra-portrait.com/

www.facebook.com/Alexandra.Doris.Nefedov

www.spiegel.de/einestages/alexandras-mysterioese-biografie-a-948411.html

 

 

Literatur:

 

Marc Boettcher, Alexandra. Die Legende einer Sängerin. 2. Aufl. Hamburg 2004.

 

Thomas Baer, Der Mythos bleibt. Verschwörungstheorien. Norderstedt 2009.

 

Wolfgang Miko, Singen und Suizid. Aufstieg und Niedergang einer deutschen Sängerin. Münster 2006.