Bernsteinköpfchen "Traut"
Hermann Brachert, 1941

Historisches
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November 2024

Max Halbe – 80. Todestag


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Historische Kalenderblätter

Werner Richard Heymann - 125. Geburtstag

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Mai 2021



* 14. 02. 1896 in Königsberg – † 30. 05. 1961 in München

 

Werner Richard Heymann wurde am 14.02.1896 als jüngster Sohn des jüdischen Getreidegroßhändlers Richard Heymann und seiner Frau Johanna in Königsberg geboren. Die alteingesessene Königsberger Familie gehörte zum jüdischen Großbürgertum der Stadt. Heymann besuchte das Collegium Fridericianum und erhielt Musikunterricht bei dem hoch geachteten Musiker Max Brode. Dieser erkannte in Heymann das Talent eines "musikalischen Wunderkindes" und ließ ihn bereits als 12-Jährigen im Philharmonischen Orchester Königsbergs mitgeigen. Nach dem Tod des Vaters übersiedelte die Familie 1912 nach Berlin. 1914 legte Heymann das Notabitur ab und diente als Sanitäter im Ersten Weltkrieg. Nach einer Verletzung wurde er 1915 vom Kriegsdienst freigestellt und hielt sich finanziell als Pianist und Komponist über Wasser. Die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse nach dem Ersten Weltkrieg zwangen ihn dazu, sich von der "Ernsten Musik" zur Unterhaltungsmusik hinzuwenden. Mit der Musik für Bühnenstücke, Kabaretts und musikalischen Revuen, die im Berlin der zwanziger Jahre eine Hochphase erlebten, verdiente er fortan seinen Lebensunterhalt und knüpfte weitere Kontakte in die Theaterszene.

Im Jahr 1922 lernte er den Filmproduzenten Erich Pommer kennen, der in führender Position bei der Universum Film AG (UFA) Heymann bei der Entwicklung des Tonfilms heranzog. Der große Durchbruch gelang Heymann schließlich im Jahr 1930 mit seiner Musik für die Tonfilm-Operette "Die Drei von der Tankstelle". Der von ihm komponierte Titel "Ein Freund, ein guter Freund" wurde im Film von Heinz Rühmann, Willy Fritsch, Oskar Karlweis, Lilian Harvey und auch den damals weltberühtem Comedian Harmonists gesungen und entwickelte sich zum "Megahit" des Jahres. Schon ein Jahr darauf folgte mit dem Film "Der Kongress tanzt" die nächste bedeutende Tonfilm-Großproduktion der UFA, für die Heymann den Titel "Das gibts nur einmal, das kommt nicht wieder" mit großem Erfolg komponierte. Der Film mit Lilian Harvey avancierte zu einem der erfolgreichsten deutschen Filme überhaupt. In zahlreichen weiteren Filmproduktionen, wie "Bomben auf Monte Carlo" (1931) und "Quick" (1932) mit Hans Albers, "Ein blonder Traum" (1932) und "Ich bei Tag und Du bei Nacht" (1932) gelangen Heymann weitere herausragende Kassenschlager.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 und dem Ausschluss jüdischer Filmschaffender emigrierte Heymann in die USA. Gemeinsam mit anderen emigrierten Schauspielern und Produzenten, darunter der ebenfalls aus Ostpreußen stammende Felix Bressart, gelangen Heymann mit zahlreichen Titeln große Erfolge. Zu den erfolgreichsten Werken dieser Zeit zählt die Filmkömodie "Ninotschka" (1939), in der Greta Garbo die Hauptrolle spielte. 1951 kehrte er nach Europa zurück und ließ sich 1957 in München nieder. Dort heiratete er die Schauspielerin Elisabeth Millberg (1922-2005). Aus der Ehe stammt die 1952 geborene Tochter Elisabeth Trautwein-Heymann, die bis heute das musikalische Erbe des Vaters pflegt. In den fünfziger Jahren versuchte er, mit der Komposition der Filmmusik zu "Heidelberger Romanze" (1951), "Alraune" (1952), sowie in den Neuauflagen der Filmhits der dreißiger Jahre an die Vorkriegserfolge anzuknüpfen. Wenige Monate nach seinem 65. Geburtstag verstarb er am 30.05.1961 an den Folgen eines Schlaganfalls und fand auf dem Münchner Waldfriedhof seine letzte Ruhestätte.