Caroline (Johanna) Schuch – 235. Todestag
November 2022
* 17. April 1739, Schlesien (?); † 8.11.1787 in Königsberg i. Pr. Schauspielerin und Theaterdirektorin
Die wahrscheinlich aus Schlesien stammende Schauspielerin und spätere Theaterdirektorin Caroline Schuch war zwei Mal verheiratet, in zweiter Ehe von 1741 – 1771 mit Franz Schuch d. J. Beide traten zusammen auf einer Bühne in Berlin auf, bevor Franz Schuch, nachdem der Vater früh verstorben war, 1764 als 23-Jähriger das Generalprivileg für die preußischen Länder sowie die Leitung der Schauspielergesellschaft übernahm. Der junge Direktor wirtschaftete und Caroline spielte so gut, dass Franz Schuch bereits 1765/66 in der Berliner Behrenstraße, dem späteren Standort des einst berühmten Metropol-Theaters, einen Neubau errichten konnte, den er sich freilich mit einem anderen Direktor, Carl Theophil Döbbelin, teilte. Caroline und Franz Schuch unternahmen von Berlin aus zahlreiche Gastspiele nach Danzig und Königsberg. Besonders Königsberg hatte es dem Ehepaar angetan, denn das Publikum war theaterfreudig, zahlungsstark und es gab bereits ein ständiges Theater mit Parkett und 800 Sitzen auf zwei Rängen, welches Konrad Ernst Ackermann 1756 zurückließ und das Caroline und Franz Schuch regelmäßig als Ausgangsbasis nutzten, um das in Königsberg beliebte Singspiel zusammen auszubauen und um ein Ballett zu ergänzen. Als ihr Mann 30-jährig starb, übernahm Caroline Schuch – selbst eine hervorragende und angesehene Schauspielerin – 1771 das Theater mit Ensemble, konnte aber noch weitere bedeutende Schauspieler hinzugewinnen. Je nach Jahreszeit spielte sie in Königsberg, Danzig oder anderen ostpreußischen Städten, wie z. B. auf Wunsch des Herzogs Peter von Kurland in Libau und Mitau. Neben Shakespeare, Lessing, Goethe und Schiller gehörten auch diverse französische Stücke, übersetzt durch die Königsberger und Danziger Textdichter Ludwig von Baczko und Friedrich Ernst Jester, sowie das Singspiel zum Repertoire. Caroline starb 48-jährig im Spätherbst 1787 in Königsberg. Sie hinterließ einen Sohn und zwei Töchter, die ebenfalls im gleichen Metier blieben.
Quellen: Ostdeutsche Gedenktage 1987, S. 160-162 https://kulturstiftung.org/biographien/schuch-johanna-caroline-2 |