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Historische Kalenderblätter
Ludwig Heinrich Friedländer – 200. Geburtstag
Juli 2024 Altphilologe, Kunsthistoriker,
* 16. Juli 1824 in Königsberg/Pr. † 16. Dezember 1909 in Straßburg Ludwig Friedländer wurde 1824 als Sohn des wohlhabenden jüdischen Kaufmanns Hirsch Friedländer und der Emma Levia geb. Perlbach in Königsberg geboren. Er hatte noch Geschwister, die in der Wissenschaft tätig waren. Schon früh förderten die Eltern die Begabungen des kleinen Jungen, um diesen in die Lage zu versetzen, sich später intellektuell auf höchstem Niveau zu betätigen. Großen Einfluss auf die Entwicklung Ludwig Friedländers hatte sein Onkel Hermann Friedländer, Professor der Medizin, dem Ludwig ein eigenes Kapitel in „Erinnerungen, Reden und Studien“ (1905) widmete. Friedländer absolvierte das Collegium Fridericianum in Königsberg. In den Jahren 1841 – 1845 studierte er in Königsberg und Leipzig Klassische Philologie. Außerdem wurde er 1841 Mitglied der Studentenverbindung Hochhemia und 1885 Gründungsmitglied der Burschenschaft Cheruscia (beides Königsberg).
Prägende Persönlichkeiten während der Schul- und Studienzeit waren u. a. der Latinist Karl Lachmann, der Hellenist Karl Lehrs sowie der Philologe Christian August Lobeck. 1845 wurde Friedländer über folgendes Dissertationsthema promoviert: Dissertatio de temporibus librorum Martialis Domitiano imperante editorum et Silvarum Statii. (sinngem.: Dissertation von den Zeiten der Bücher des Martial, bearbeitet auf Befehl des Domitian und die Silvae des Statius)
Eine Konversion zum Christentum, die sich übrigens bei allen Nachkommen der Familie Friedländer und vielen anderen Juden aus dem akademischen Bereich vollzog, ermöglichte ihm eine Karriere an der Universität, da Juden in Preußen seit 1822 nicht mehr lehren durften. 1847 habilitierte sich Friedländer mit einer Arbeit über griechische Grabreliefs (Epigraphik) und wurde noch im gleichen Jahr Privatdozent der Klassischen Philologie in Königsberg. 1853 – 1854 verbrachte er ein Jahr in Italien, was nur den Auftakt zu weiteren Reisen dorthin bildete, worüber er einige Essays verfasste. (u. a.: "Aus Italien" (1902), "Reisen in Italien in den letzten 3 Jahrhunderten" (1875).
1856 wurde Friedländer Assistenzprofessor. 1856 erfolgte die Hochzeit mit Laura Gutzeit, der Tochter eines Gutsbesitzers.
Aus dieser Ehe sollten zwei Söhne und eine Tochter hervorgehen. Von 1858 – 1892 war Friedländer Ordinarius der Albertina und erhielt eine Professur für Klassische Philologie und Archäologie.
Der Gegenstand seiner Vorlesungen reichte von der griechischen Religionsgeschichte, über die römische Numismatik, bis hin zur Epigraphik und Topographie. Friedländer verfasste auch Werke über die Homerphilologie. (vgl. weitere Publikationen). Aber sein Lebenswerk war wohl: "Darstellungen aus der Sittengeschichte Roms: In der Zeit von Augustus bis zum Ausgang der Antonine", das erstmals von 1862 – 1871 erschien, in mehrere Sprachen übersetzt und bis zu zehn Mal aufgelegt wurde. Es ist dies auch heute noch ein Standardwerk zur Darstellung der Kulturgeschichte des römischen Weltreichs bis 200 n. Chr. 1883 wurde Friedländer auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1892 folgte er seinem Schwiegersohn nach Straßburg und trat dort als Ehrenprofessor in den Ruhestand. Im Januar 1900 wurde Friedländer zum korrespondierenden Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Ludwig Friedländer starb im Dezember 1909 in Straßburg. Sein Nachlass wird heute im Hessischen Staatsarchiv Marburg aufbewahrt. Weitere Publikationen (Auswahl): Nicanoris περὶ Ιλιακῆς Στιγμῆς Reliquiæ Emendatiores (1850) Ueber den Kunstsinn der Römer in der Kaiserzeit (1852) Aristonici Alexandrini περὶ Σημείων Ιλιάδος Reliquiæ Emendatiores (1853) Die Homerische Kritik von Wolf bis Grote (1853)
Ostdeutsche Gedenktage, 1974, Bonn. The Jewish Encyclopedia, S. 516, 1906, New York: https://www.jewishencyclopedia.com/articles/6376-friedlander-ludwig https://dbcs.rutgers.edu/all-scholars/friedlaender-ludwig-heinrich-2 https://www.britannica.com/biography/Ludwig-Heinrich-Friedlander https://www.deutsche-biographie.de/pnd118693433.html https://kulturstiftung.org/biographien/friedlander-ludwig-2 https://de.wikisource.org/wiki/Ludwig_Friedl%C3%A4nder
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