Bernsteinköpfchen "Traut"
Hermann Brachert, 1941

Historisches
Kalenderblatt

max_halbe_kl-1731926646.jpg

 

 

 

 

November 2024

Max Halbe – 80. Todestag


» Zum Kalenderblatt
» Zum Archiv


 

Aktuelle Publikation

Seedienst Ostpreußen

Seedienst Ostpreußen

für nur 6,50 €
» Zum Museumsladen


 

Mitarbeiter


» Zu unseren Mitarbeitern


 

Kontaktinformationen



Kulturzentrum Ostpreußen
Schloßstr. 9
91792 Ellingen/Bay.

Öffnungszeiten:

Dienstag–Sonntag
10–12 und 13–17 Uhr
(April–September)


10–12 und 13–16 Uhr
(Oktober–März)

Telefon 09141 86440
Telefax 09141 864414

» Kontaktaufnahme

 

Eintrittspreise:

Regulär 4,50 Euro
Ermäßigt 3,00 Euro

 

Freier Eintritt:

Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre

Presse

Mitglieder Dt. Museumsbund und ostpr. Fördervereine

Inhaber bay. Ehrenamtskarte

Historische Kalenderblätter

Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld - 125. Geburtstag

 

 

 

Mai 2017



*01.05.1892 in Königsberg; †05.02.1929 in Berlin 

 

Der aus Königsberg stammende Flugpionier Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld wurde am 1. Mai 1892 als jüngster Sohn eines preußischen Offiziers geboren. Seine Vorfahren kamen im 18. Jahrhundert nach Ostpreußen, um eine Glashütte in der Johannisburger Heide zu gründen. Hünefelds Familie besaß mehrere Güter in der Nähe von Sorquitten (Neu-Gehland) und Tharau (Braxeinswalde). Von Geburt an auf einem Auge blind und auf dem anderen stark kurzsichtig, besuchte der spätere Flugpionier in Berlin-Steglitz das humanistische Gymnasium. Neben seinem darauffolgenden Studium (Philosophie und Literaturgeschichte) an der Berliner Universität machte er sich frühzeitig einen Namen als Dramaturg in einem Bühnenverlag, wo er zahlreiche Gedichte und Feuilletonbeiträge verfasste. Zunehmend wandte er sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Fliegerei zu, die ihn bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges dazu ermutigte, sich freiwillig zum Kriegsdienst zu melden. Bei blutigen Kämpfen in der Nähe der belgischen Ortschaft Mecheln wurde der 22-jährige am 30. September 1914 schwer verwundet. Mehrere Operationen retteten zwar sein Leben, doch blieben seine Beine zeitlebens fortan nur bedingt belastbar. Eine neue Aufgabe fand Hünefeld im Deutschen Konsulat in Maastricht, wo sich eine wichtige Spionagestelle des deutschen Militärs befand. Auf der Insel Wieringen, fand der Flugpionier schließlich eine neue Heimat. Ihren dichterischen Ertrag fand diese Zeit in dem 1920 in Berlin erschienenen Werk »Insel der Verbannung«. Seine dritte Publikation entstand 1923 unter dem Titel »Die Symphonie des Einsamen«, der in den folgenden Jahren noch verschiedene Veröffentlichungen folgten. Ab 1923 erwarb sich Hünefeld beim Norddeutschen Lloyd in Bremen große Anerkennung als Pressereferent. Zunehmend rückte nunmehr die Fliegerei in den Mittelpunkt seines Lebens. Hünefeld verfolgte die Idee des ersten Ost-West-Fluges über den Nordatlantik, nachdem Charles Lindbergh am 20./21. Mai 1927 in entgegengesetzter Richtung von New York nach Paris geflogen war. Am 26. März 1928 startete Hünefeld zusammen mit dem Flugpionier Hermann Kohl von Berlin-Tempelhof aus in einer Junkers W33, genannt »Bremen«, nach Nordamerika. Nachdem am 12. April in Irland der Fliegermajor James Fitzmaurice hinzugestiegen war, ging die Reise weiter. Bei ihrer Ankunft bereiteten die Amerikaner den drei Europäern einen triumphalen Empfang, der weltweit vermeldet wurde und die Begeisterung für die Fliegerei auch in Deutschland schürte. Die Unzulänglichkeiten, die ihn körperlich beeinträchtigten, ließen seinen Willen umso mehr wachsen, alle verbleibenden Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Zwei Wochen nach seinem Erfolg startete Hünefeld einen Flug nach Japan, der viele Strapazen mit sich brachte. Bei einer Operation am 5. Februar 1929 in Berlin versagte sein Herz. Seine Bestattung fand wenige Tage später auf dem Friedhof in Berlin-Steglitz statt.

 

 

Hünefeld auf der Junkers W33 "Bremen" mit der 1928 der erste Ost-West-Atlantikflug gelang

 

 

Werke (Auswahl)

 

Kleine Liedlein, 1916

Insel der Verbannung, 1920

Die Symphonie der Einsamen, 1923

Die Stunde der Entscheidung, 1926

Das Karnevalskonzert, 1926

Die Furcht vor dem Glück, 1927

Biblische Gestalten und Gesänge, 1928

Unser Ozeanflug, 1928

Ich schwur einen Eid! Gedichte aus Deutschlands Not, 1929

Vom ewigen Kampf, 1929

Mein Ostasienflug. Der erste Weltflug Berlin-Tokio. vollendet und herausgegeben von Alexander Roechling auf Grund von Hünefelds Aufzeichnungen und Berichten von K.G. Lindner, 1929

 

 

Literatur

 

Behrsing, Gert: Hünefeld, Günther Freiherr von, in: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd. 9, Berlin 1972, S. 741f.

 

Blendermann, Karl-August: Atlantikflug D 1167. Mit der „Bremen“ über den Ozean, Bremen 1995

 

Dorn, Käthe: Ein Höhenflug. Erinnerungen an den Ozeanflieger von Hünefeld, Lahr 1931

 

Hofbauer, Michael; Leder, Dieter; Schmelzle, Peter: Die Welt der Überflieger. 75 Jahre Nordatlantikflug Ost-West, Bonn 2003

 

Hotson, Fred W.: Die Bremen. NARA-Verlag, Allershausen 1996

 

Rathmann, Oswald: Im Flugzeug über den Ozean. Aus dem Leben des Ozeanbezwingers Günther Freiherr von Hünefeld, Wuppertal-Elberfeld 1941

 

Walter, Friedrich: Trutz Tod. Des jungen Hünefeld Werden und Weg, Potsdam 1929.

 

Ders.: Hünefeld. Ein Leben der Tat, Potsdam 1930.

 

 

Weblinks

 

Biographie Hünefelds im Kulturportal Ost-West

Artikel des Magazins "Bremen History" über Hünefeld