Bernsteinköpfchen "Traut"
Hermann Brachert, 1941

Historisches
Kalenderblatt

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April 2024

Hermann Gustav Settegast – 205. Geburtstag


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Historische Kalenderblätter

Kopernikus - 540. Geburtstag

 

 Februar 2013



Vor 540 Jahren, am 19. Februar 1473, wurde Nikolaus Kopernikus als jüngstes Kind einer deutschen Kaufmannsfamilie in Thorn geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters kümmerte sich sein Onkel Lukas Watzenrode, der spätere Fürstbischof im Ermland, um seine Erziehung und Ausbildung. Kopernikus studierte zwischen 1491 und 1494 in Krakau Mathematik und Astronomie. Nachdem er die Stadt aufgrund der Pest verlassen hatte, trat er in den geistlichen Stand ein und erhielt im Jahr 1495 eine Domherrnstelle am Frauenburger Dom. Das Einkommen dieser Tätigkeit ermöglichte ihm ab 1496 ein Studium der Rechtswissenschaft und Astronomie an der Universität  Bologna. Im Jahr 1501 schrieb er sich in Padua in Medizin ein und setze parallel sein Studium in Jura fort. Nach seiner Promotion in Kirchenrecht an der Universität Ferrara kehrte er 1503 ins Ermland zurück und begann mit der Genehmigung des Domkapitels in Frauenburg für seinen Onkel als Privatsekretär und Arzt zu arbeiten.

 

Noch vor dem Tod seines Onkels 1512 kehrte Kopernikus nach Frauenburg zurück, um seiner Tätigkeit als Domherr nachzukommen. 1516 wurde er zusätzlich zum Landprobst der Güter des Domkapitels in Allenstein ernannt. In dieser Zeit verfasste er einen ersten Entwurf seines astronomischen Systems, den Commentariolus. Er stellte darin das bisherige, seit 1400 Jahren dominierende, geozentrische Weltbild in Frage. Kopernikus beschäftigte sich aber nicht nur mit Astronomie, sondern auch mit mathematischen und wirtschaftlichen Themen. 1517 verfasste er eine Schrift zur Münzreform. Darin plädierte er dafür, die Münzprägung nur einer einzigen Stelle zu übertragen, um den anhaltenden Wertverfall der Münzen durch einen garantierten Edelmetallgehalt zu stoppen.

 

Das Hauptaugenmerk seiner wissenschaftlichen Arbeit lag aber auf astronomischen Studien. Schon im Commentariolus hatte er angekündigt, mathematische Einzelheiten und Beweise seiner Theorien ausarbeiten zu wollen. Dies erfolgte in seinem Hauptwerk De Revolutionibus Orbium Coelestium (Über die Umschwünge der himmlischen Kreise), das er eigentlich ausschließlich für Astronomen und Mathematiker verfasste und an dem er über 20 Jahre arbeitete. In dem sechsteiligen Werk, das Kopernikus Papst Paul III. widmete, erläuterte er seine Theorie eines heliozentrischen Weltbildes, in dem sich die die Planeten um die Sonne drehen und die Erde dazu um die eigene Achse, und formulierte die sich daraus ergebenden mathematischen Berechnungsmethoden der Umlaufbahnen.

 

Lange Zeit hielt Kopernikus das Manuskript mit seinen Theorien zurück und sträubte sich gegen eine Veröffentlichung. Erst Georg Joachim Rheticus, einziger Schüler von Kopernikus, konnte in überzeugen, sein Werk drucken zu lassen. Im Jahr 1540 gab Rheticus in der Narratio Prima (Erster Bericht) eine Mitteilung über das Buch und dessen Inhalt heraus. Kopernikus entschloss sich 1542 endgültig zur Drucklegung der kompletten De Revolutionibus und gab sein Werk in Nürnberg in Auftrag. Am 24. Mai 1543, als das erste vollständige Exemplar in Frauenburg eintraf, starb Nikolaus Kopernikus aufgrund eines Schlaganfalls.

 

Sein Werk erregte in seinem Jahrhundert eher wenig negatives Aufsehen. Erst durch das Eintreten Galileo Galileis für ein heliozentrisches Weltbild und die Arbeit von Kopernikus zu diesem Thema beschäftigten sich die Öffentlichkeit und die Kirche damit. Durch die Unvereinbarkeit der darin vertretenen astronomischen Ansichten mit der Bibel geriet das Buch auf den Index und wurde erst 1822 durch Papst Pius VII. wieder von der Liste der verbotenen Bücher gestrichen. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts stieg das Interesse an Kopernikus´ Wirken. Heute gilt sein Werk als ein Meilenstein der Astronomie der Neuzeit. Das Originalmanuskript, das heute in Krakau aufbewahrt wird, wurde 1999 als UNESCO-Weltdokumentenerbe anerkannt. Ein weiteres Beispiel für seine Bedeutung zeigt der Auktionswert einer Erstausgabe von De Revolutionibus Orbium Coelestium, der 2008 bei über 2,2 Millionen US-Dollar lag und damit das Werk zu einem der teuersten und wertvollsten Bücher der Welt machte.