Bernsteinköpfchen "Traut"
Hermann Brachert, 1941

Historisches
Kalenderblatt

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April 2024

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Historische Kalenderblätter

Max von Schenkendorff - 235. Geburtstag

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Dezember 2018




* 11. Dezember 1783 in Tilsit     11. Dezember 1817 in Koblenz


Am 11. Dezember 1783 wurde Maximilian von Schenkendorff in Tilsit als Sohn eines Offiziers geboren. Mit 15 Jahren begann er das Studium der Rechtswissenschaften und Kameralistik an der Universität Königsberg. In den Familien des Burggrafen zu Dohna und des Grafen Kanitz-Podangen, in denen ernste Religiosität und feine Geistesbildung gepflegt wurden, fand er in seiner Jugend eine geistige Heimat. Bereits in der Studienzeit setzte sich seine lyrische Begabung durch. Einflüsse auf seine romantisch-religiösen Dichtungen nahmen die Werke von Novalis, Schiller und Jung-Stilling. Er war ebenfalls Mitglied des literarischen Vereins „Blumenkranz des baltischen Meeres“, dem u.a. Hagen, Baczko und Scheffner angehörten.

 

1803 besuchte Schenkendorff mit seinen Lehrern für Heimatgeschichte, Pfarrer Hennig und Superintendent Wedeke, die Marienburg. Die Abbruchpläne der Regierung entflammten den Neunzehnjährigen zu einem scharfen Presseaufsatz zum Erhalt der Festung. König Friedrich Wilhelm III. verbot daraufhin weitere Abrissarbeiten an der Marienburg.

 

Im Wintersemester 1804/05 beendete er das Jurastudium und trat als Referendar in den Dienst der Regierung in Königsberg. Fortan verkehrte Schenkendorff in den künstlerischen, wissenschaftlichen und politischen Zirkeln der Stadt. Der Kontakt zum Hause des Landhofmeisters von Auerswald und der Kaufmannsfamilie Barckley hatten einen maßgeblichen Einfluss auf sein Denken und Wirken. Als Hauslehrer der Kinder lernte er hier auch seine spätere Ehefrau Henriette Barckley, geb. Dittrich, kennen, die Witwe des Kaufmanns David Barckley. 1807 begründete er mit Freiherr von Schrötter die von Gottlieb Fichte und Achim von Arnim u.a. mitgestaltete literarisch-politische Zeitschrift „Vesta – Für Freunde der Wissenschaft und Kunst“. Diese trat für die Erneuerung des deutschen Kaisergedankens und den Freiheitskrampf gegen die französische Fremdherrschaft Napoleons ein. Aus jener Zeit stammten die Gedichte „Preußenvolk“ und „Freiheit, die ich meine“.

 

1812 ging Schenkendorff mit Henriette Barckley nach Karlsruhe. Durch seinen Mentor Johann Jung-Stilling wurde er im gleichen Jahr in die Freimaurerloge „Carl zur Einigkeit“ in Karlsruhe aufgenommen. Von 1813 bis 1814 befand er sich auf den Kriegsschauplätzen der Befreiungskriege. Trotz der Lähmung seiner rechten Hand nach einer Duellverletzung diente er im Brigadestab des Kavallerie-Generals von Röder. Aus dieser Zeit stammen seine idealistisch schwungvollen Kriegslieder, die zum untrennbaren Bestandteil des Befreiungskampfes gegen Napoleon wurden: „Erhebt euch von der Erde“, „Muttersprache“ und „Wenn alle untreu werden“.

 

Nach der Rückkehr aus dem Krieg im Jahr 1814 beschäftigte ihn Freiherr vom Stein im Zentral-Verwaltungsrat in Koblenz. Zu dieser Zeit war Schenkendorff einer der Mitbegründer der Koblenzer Freimaurerloge „Friedrich zur Vaterlandsliebe“. Im Jahre darauf wurde er zum Regierungsrat in Koblenz ernannt. Im jungen Alter von 34 Jahren verstarb Max von Schenkendorff am 11. Dezember 1817. Er gilt bis heute als einer der bedeutensten Lyriker der Befreiungskriege gegen Napoleon.

 

 


 

Verfasser: Andreas Küstner M.A.

Abbildung: https://commons.wikimedia.org (Gemeinfrei)