Bernsteinköpfchen "Traut"
Hermann Brachert, 1941

Historisches
Kalenderblatt

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November 2024

Max Halbe – 80. Todestag


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Historische Kalenderblätter

Jakob Theodor Klein – 260. Todestag

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 Februar 2019



* 15. August 1685 in Königsberg     27. Februar 1759 in Danzig

 

 

Jakob Theodor Klein, 1685 in Königsberg geboren, erhielt bis zu seinem 16. Lebensjahr Privatunterricht von seinen Eltern und Hauslehrern. Sein Vater, der Königsberger Oberappellationsgerichtsrat Jakob Klein, sah für den Sohn eine juristische Karriere vor. Bereits als Jugendlicher interessierte sich Jakob Klein sehr für die Natur und sammelte Tiere und Pflanzen in der Umgebung der Stadt. 1701 begann er das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Königsberg und besuchte darüber hinaus auch Vorlesungen zur Mathematik, Naturkunde, Geschichte und Musik. Von 1706 bis 1712 führten ihn zahlreiche Bildungsreisen durch Europa. Dort knüpfte er erste diplomatische Kontakte und erforschte die Tier- und Pflanzenwelt dieser Länder.

 

Im April 1712 brach er, mit einem Zwischenaufenthalt in Schweden, nach Danzig auf und übernahm dort am 20.12.1713 das Amt des Stadtsekretärs. Als geschätzter Diplomat erhielt er in den folgenden Jahren viele Gelegenheiten durch Europa zu reisen und nutzte diese zum Aufbau einer sehr umfangreichen botanischen Sammlung. 1718 erwarb er dafür ein großes Grundstück in Langgarten bei Danzig und legte ein reichhaltiges Naturalienkabinett an. Die Sammlung umfasste auch Fossilien und Bernstein und wurde durch den Erwerb der Conchyliensammlung (Schalenweichtiere, u.a. Muscheln) des Amsterdamer Bürgermeisters Nicolaus Witsen zu einem großen Museum erweitert. Auch Friedrich der Große zeigte sich vom sogenannten „Museum Kleinianum“ und der umfassenden Sammlung besonders beeindruckt. Es gilt bis heute als eine der größten privaten naturkundlichen Sammlungen des 18. Jahrhunderts.

 

In Danzig befand sich fortan sein Lebensmittelpunkt. 1717 heiratete er die Tochter des Danziger Ratsherrn, Anna Katharina Reyger, die schon 1718 verstarb. Aus dieser Ehe stammt die Tochter Dorothea Juliana Klein. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Klein 1719 die Pastorentochter Dorothea Gerlach, mit der er zwei Töchter und einen Sohn hatte. Von den drei Kindern lebte jedoch nur die Tochter Theresa Katharina länger. Die dritte Ehe mit Maria Elisabeth Langwald, seit 1732 verheiratet, blieb kinderlos. Mitte der 1750er Jahre litt Klein zunehmend stärker an einem Lungenleiden und verstarb am 27. Februar 1759.

 

Kleins wissenschaftliche Interessen galten anfangs der Botanik und schlugen sich in Schriften von 1722 und 1730 nieder. In den 1740er Jahren wandte er sich mehr der systematisch-beschreibenden Zoologie und der Paläontologie zu, deren Systematisierungsprobleme bei fossilen Materialien ihn besonders beschäftigten. Er arbeitete Klassifikationshilfen heraus, die sich aus dem Vergleich von fossilen und heutigen Formen ergaben. Mit seiner Arbeit prägte er den Begriff der Echinodermata (Stachelhäuter) als Stammbezeichnung in der biologischen Systematik. Dieser Stamm umfasst unter anderem die Seesterne, Seeigel und Seegurken. Auch zur Klassifikation der Vögel arbeitete Klein eine erweiterte Systematik heraus. Zahlreiche von ihm selbst angefertigte anatomische Zeichnungen zeugen von der Genauigkeit seiner Arbeit und sind in den Lehrwerken des 18. und 19. Jahrhunderts zu finden.

 

Kleins Wirken genoss hohes wissenschaftliches Ansehen. Am 06. März 1729 wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft in der Royal Society of London verliehen. Die Königlich Preußische Sozietät der Wissenschaften berief ihn 1741 zum auswärtigen Mitglied. Im Jahre 1743 war er mit dem Ehrentitel „Plinius Gedanesium“ einer der Mitbegründer der „Naturforschenden Gesellschaft in Danzig“. Ihr gehörten später auch bekannte Naturforscher wie Nathanael von Wolf und Alexander von Humboldt an. Von der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg erhielt Jakob Klein für seine Verdienste 1755 die Ehrenmitgliedschaft.

 

Zu seinen bedeutendsten Publikationen zählen u.a.:

Naturalis dispositio echinodermatum, 1734;  

Historiae Piscium Promovendae Missus, Band 1-5, 1740-49;

Historiae Avium Prodomus, 1750;

Stemmata Avium, 1759;

Natürliche Ordnung und vermehrte Historie der vierfüßigen Tiere, 1760;

Specimen descriptionis petrefactorum Gedanesium, 1770

 
 

 


Verfasser: Andreas Küstner, M.A.

Abbildungen: Bildarchiv Kulturzentrum Ostpreußen

Die Rechte zur Nutzung der Abbildungen mit dem Text obliegen dem Kulturzentrum Ostpreußen.