Hermann Brachert, 1941
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Historische Kalenderblätter
Heinrich Theodor von Schön – 250. Geburtstag
Januar 2023 * 20. Januar 1773 in Schreitlaugken, Kreis Tilsit; Danach studierte er ab 1788 Rechts- und Staatswissenschaften in Königsberg und befasste sich auch mit der Philosophie Immanuel Kants, der mit seinem Vater befreundet war und in der Zeit an der Albertina wirkte und lehrte. Das Jahr ab 1792 führte Heinrich Theodor ins Domänenamt Tapiau, wo er ein praktisches Jahr absolvierte, um anschließend als Referendar an der Königsberger Kriegs- und Domänenkammer in den preußischen Staatsdienst einzutreten. Gleichzeitig wurde er als Freimaurermitglied in Königsberg aufgenommen. 1795 folgte die Ernennung zum Kammerassessor am Hof in Berlin. 1796 legte Heinrich Theodor das Große Examen ab und wurde für drei Jahre auf eine große Reise geschickt, die ihn von Schlesien über Sachsen bis nach England und Schottland führte und ihn sehr prägte: „Durch England wurde ich erst ein Staatsmann“. Die Jahre 1799 und 1800 führten Schön zu den Kriegs- und Domänenkammern nach BiaÅ‚ystok und Marienwerder. In den Jahren 1802-1806 bekleidete Schön die Position des Geheimen Oberfinanzrates und des Vortragenden Rates im Altpreuß. Departement und war Mitglied der Finanzdeputation in der Gesetzeskommission in Berlin. 1806 folgte Heinrich Theodor König Friedrich Wilhelm III. nach Königsberg (Evakuierung des Königshofes im Rahmen des Vierten Koalitionskriegs). Dort erhielt er als Mitglied der Immediatkommission unter Freiherr von Stein (1807) entscheidenden Einfluss auf die innere Verwaltung und war an mehreren Reformvorhaben zur Regenerierung des preußischen Staates nach dem verheerenden Angriff durch Frankreich erheblich beteiligt, so z. B. am Oktoberedikt von 1807 (Abschaffung der Leibeigenschaft), im Bereich der Staatsverwaltung, im Justizwesen sowie bei der ständischen Mitwirkung. 1808 konzipierte Schön aber auch das „politische Testament“ Freiherrs von Stein. Als von Stein zurücktrat, war Theodor noch kurzzeitig Leiter des staatswirtschaftlichen Departments, um erneut nach Königsberg zurückzukehren und 1809 das Regierungspräsidium Litthauen zu Gumbinnen bis 1816 zu führen. Während der Befreiungskriegehatte Schön 1813 wesentlichen Anteil an der Aufstellung einer Landwehr in Ostpreußen. 1816 ernannte König Friedrich Wilhelm III. Theodor Schön zum Oberpräsidenten von Westpreußen und 1824 auch von Ostpreußen (ab 1829 Provinz Preußen). Schön gehörte der „liberalen Fraktion“ von Oberpräsidenten an, welche scharfe Kritik an den zentralistischen und restaurativen Tendenzen der Berliner Regierung übte. Unter der Ägide des Oberpräsidenten Theodor Schön erlebte die Provinz Preußen in vielen Bereichen einen beachtlichen Aufschwung. Als 1840 Friedrich Wilhelm IV. den Thron bestieg, verfasste Schön eine liberal-kritische Verfassungsdenkschrift („Woher und wohin?“), in der er die Einberufung von sog. Generalständen forderte, um die Repräsentatividee und das wiederholte Verfassungsversprechen Friedrich Wilhelm III. zu realisieren. Diese gelangte jedoch gegen seinen Willen an die Öffentlichkeit und erregte auch außerhalb Preußens die Gemüter, zumal u. a. auch Johann Jacoby 1841 die Schrift „Vier Fragen beantwortet von einem Ostpreußen“ herausbrachte, wofür der König dem Oberpräsidenten Theodor Schön ebenfalls die politische Verantwortung zusprach, woraufhin Schön 1842 entlassen wurde. Schön zog sich daraufhin auf sein Gut Arnau bei Königsberg zurück, von wo er nur noch kleinere Aufgaben wahrnahm und wo er bis zu seinem Tode im Jahre 1856 lebte. Heinrich Theodor von Schön war zweimal verheiratet und hatte insgesamt 6 Söhne und 5 Töchter. |