Hermann Brachert, 1941
Historisches
Kalenderblatt |
November 2024 Max Halbe – 80. Todestag» Zum Kalenderblatt » Zum Archiv |
Aktuelle Publikation
Seedienst Ostpreußen für nur 6,50 € » Zum Museumsladen |
Mitarbeiter
» Zu unseren Mitarbeitern |
Kontaktinformationen
Kulturzentrum Ostpreußen Dienstag–Sonntag
|
» Kontaktaufnahme |
Eintrittspreise:
Regulär | 4,50 Euro |
Ermäßigt | 3,00 Euro |
Freier Eintritt:
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre
Presse
Mitglieder Dt. Museumsbund und ostpr. Fördervereine
Inhaber bay. Ehrenamtskarte
Historische Kalenderblätter
Christoph Hartknoch - 330. Todestag
Januar 2017 *1644 in Jablonken (Kr. Ortelsburg); †3. Januar 1687 in Thorn
Christoph Hartknoch wurde 1644 als Sohn des Pfarrers Stephan Hartknoch in Jablonken in der Nähe von Ortelsburg geboren. 1650 zog die Familie nach Passenheim, wo der Junge die Einfälle der Tataren in die südlichen Regionen des Herzogtums Preußen miterlebte. Christoph Hartknoch gelang es, zusammen mit seinen Eltern nach Königsberg zu fliehen, wo die Familie in einem sicheren Umfeld lebte. Seine Eltern ermöglichten ihm den Besuch der Albertus-Universität in Königsberg, wo Hartknoch ab 1662 Theologie, Philosophie und Poesie studierte. Als seine Eltern kurz darauf starben, musste er eine Arbeit aufnehmen, um das Studium finanzieren zu können. Nach verschiedenen Tätigkeiten als Privatlehrer, wurde er Rektor an einer evangelischen Schule in Wilna, der Hauptstadt des damaligen Großfürstentums Litauen. Weitere Angebote, die ihn in dieser Zeit erreichten, musste er jedoch aus gesundheitlichen Gründen ablehnen. Im Zuge seiner Promotion (1672) führten ihn seine Wege schließlich wieder nach Königsberg, wo er sich intensiv mit der Geschichte Preußens beschäftigte. Ab 1672 hielt er eine Vielzahl von Disputationen und Vorlesungen, ehe er 1677 als Lehrer an das evangelische Gymnasium nach Thorn berufen wurde.
Auf den kurzen Zeitraum von knapp 15 Jahren verteilte sich eine Anzahl von bedeutenden Werken, die Hartknoch im 17. Jahrhundert zum wichtigsten Historiker des Preußenlandes machten. 1679 verfasste er neben seiner Lehrtätigkeit das Buch Alt- und Neues Preußen, dem 1684 die Übersetzung ins Deutsche folgte. Es enthält zeitgenössische Beschreibungen zur Geschichte und Kultur des Preußenlandes und des Deutschen Ordens nach der Chronik Peter von Dusburgs. Wie Hartknochs zweite Abhandlung zur preußischen Kirchengeschichte (Preußische Kirchen-Historia), beinhaltete auch dieses Werk historische Abrisse und seltene Kupferstiche, die Ost- und Westpreußen als geschlossenes Gebiet darstellen. Seine auf Latein abgefasste Schrift De republica Polonica libri duo (1678) erschien noch in drei weiteren Auflagen. Christoph Hartknoch verfasste neben vielen Aufsätzen zur preußischen Geschichte eine Reihe von Abhandlungen über die litauische und polnische Geschichte, die auf seine längeren Aufenthalte in Kaunas und Wilna zurückzuführen sind. Knapp zehn Jahre leitete er das Thorner Gymnasium, ehe er am 3. Januar 1687 im Alter von 43 Jahren in Thorn verstarb. Sein früher Tod war den schweren Lebensumständen der damaligen Zeit geschuldet. Hartknochs wissenschaftliche Arbeiten beeinflussten die weitere Erforschung Preußens enorm.
(Titel: Alt- und Neues Preussen, 1684)
Werke (Auswahl) Dissertatio De Forma Imperii Polonici, Halle an der Saale 1675 Alt- und Neues Preussen, Frankfurt am Main 1684 Preussische Kirchen-Historia, Frankfurt am Main 1686
Literatur (Auswahl)
Forstreuter, Kurt: Hartknoch, Christoph. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd. 7, Berlin 1966
Lohmeyer, Karl: Hartknoch, Christoph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 10, Leipzig 1879
Schmidtke, Martin: Königsberg in Preußen. Personen und Ereignisse 1255 - 1945 im Bild, Husum 1997 |