Bernsteinköpfchen "Traut"
Hermann Brachert, 1941

Historisches
Kalenderblatt

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November 2024

Max Halbe – 80. Todestag


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Historische Kalenderblätter

Michael Lukas Leopold Willmann – 390. Geburtstag

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* 27. September 1630 in Königsberg     † 26. August 1706 in Leubus in Schlesien

 

Michael Willmann wird am 27. September 1630 in Königsberg als Sohn des Malers Christian Peter Willmann geboren. Im Atelier des Vaters erhielt er seine Ausbildung zum Maler und begab sich 1650 in die Niederlande, um dort die Kunst der großen Meister Rembrandt, Rubens und van Dyck kennenzulernen, von denen er sich stark inspirieren ließ. Nach einem etwa zweijährigen Aufenthalt kehrte er nach Königsberg zurück und legte dort die Meisterprüfung ab. Seine erste Wirkungsstätte erreichte er nach der Wanderschaft in Prag, wo er von 1653 bis 1655 lebte.

 

Aus dieser Zeit stammten die ersten bekannten Gemälde, die er im Auftrag des Abtes Arnold Freiberger für das niederschlesische Zisterzienserkloster Leubus schuf, das schon bald seine wichtigste Schaffensstätte werden sollte. Eine besondere Ehre wurde ihm im Jahr 1657 zuteil, als er vom Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg als Hofmaler nach Berlin berufen wurde. Für ihn malte er zahlreiche mythologische Gemälde, die vermutlich für dessen Residenz in Königsberg vorgesehen waren.

 

1660 ließ sich Willmann schließlich im schlesischen Leubus nieder und richtete sich in einem Anwesen eine große Werkstatt nach niederländischem Vorbild ein. 1662 heiratete er Helena Regina Lischka aus Prag, mit der er zwei Kinder hatte.

 

In den folgenden fünf Jahrzehnten wurde er in mehr als 35 Orten mit der Ausgestaltung der Kirchen und Klöster beauftragt. Besonders die Mönche des Zisterzienserordens, deren Klöster zu jener Zeit künstlerische Zentren waren, beauftragten Willmann als Maler für ihre Abteien. In dieser Zeit war er von religiösen Fragen tief bewegt und konvertierte vom Calvinismus zum Katholizismus. Seine Hingabe zum Glauben zeigte sich besonders in den monumentalen Darstellungen biblischer Szenen und Heiligenportraits. Die virtuosen und ausdrucksvollen Malereien zeichnen sich durch eine herausragende Bandbreite an Bildthemen und Techniken aus. In ihrer hochbarocken, teilweise schon auf das Rokoko vorausdeutenden malerischen Bewegtheit zählen sie zweifelsfrei zu den Höhepunkten der Epoche.

 

Noch zu Lebzeiten wurde Willmanns Biographie in Joachim von Sandrarts Hauptwerk zur Kunstgeschichte „Teutsche Academie der edlen Bau-, Bild und Malereikünste“ aufgenommen. Im Jahr 1706 starb Michael Willmann im Alter von 77 Jahren als ein hoch geehrter Künstler. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Klostergruft von Leubus, wo er wegen seiner Verdienste neben den Äbten bestattet wurde. Seine mumifizierte Leiche ist bis heute erhalten. Die Werkstatt in Leubus wurde – nachdem auch sein Sohn im selben Jahr starb – von seinem Stiefsohn Johann Christoph Lischka bis 1712, danach von Willmanns Enkel Georg Wilhelm Neunhertz bis 1724 weiter geführt. Willmanns Wohnhaus wurde 1849 bei einem Großbrand vernichtet.