Bernsteinköpfchen "Traut"
Hermann Brachert, 1941

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Historische Kalenderblätter

Karl Friedrich Burdach – 175. Todestag

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Juli 2022



* 12.06.1776 in Leipzig; † 16.07.1847 in Königsberg i. Pr.
Anatom und Physiologe

Karl Friedrich Burdach wurde im Jahr 1796 als Einzelkind des Mediziners Daniel Christian Burdach in Leipzig geboren. Dort studierte er ab 1793 Medizin und habilitierte sich 1798 über „Commentarii in Hippocratis librum primum de morbis epidemicis specimen“. Danach hatte er einen Studienaufenthalt in Wien, wo er eine Weiterbildung im Brownianismus, einem damals beliebten Heilkundesystem, absolvierte. 1799 heiratete er Johanna Hager, mit der er einen Sohn hatte. Im gleichen Jahr ließ er sich in Leipzig als Arzt und Dozent nieder und verfasste seine ersten wissenschaftlichen Beiträge.
Seine nächste Station war die Ernennung zum außerordentlichen Professor an der Uni Leipzig im Jahre 1807. 1811 übernahm er den Lehrstuhl für Anatomie, Physiologie und Gerichtliche Medizin an der deutschsprachigen Universität zu Dorpat im russischen Zarenreich und wurde zugleich zum Kaiserlich Russischen Hofrat ernannt. 1814 wurde der inzwischen berühmte Gelehrte an die Königsberger Universität berufen, um im Bereich Anatomie und Physiologie zu lehren. In Königsberg wurde Karl Friedrich Burdach zum Königlich Preußischen Hofrat ernannt und baute die 1817 gegründete Königliche Anatomische Anstalt auf. Zu seinem Prosektor (Assistenten) bestimmte er Karl Ernst von Baer, einen seiner ehemaligen Studenten aus Dorpat. Karl Friedrich Burdach lehrte vor allem Anatomie, Physiologie (auch des Fötus) und wirkte propädeutisch. Gemeinsam mit Karl Ernst von Baer und Martin Heinrich Rathke legte Karl Friedrich Burdach auch die anatomische Sammlung an.
In seiner Königsberger Zeit erforschte er zahlreiche Phänomene und veröffentlichte, auch zusammen mit seinem Assistenten, etliche bahnbrechende wissenschaftliche Schriften in der Allgemeinmedizin und Biologie, aber auch auf den Gebieten Nervensystem, romantische Physiologie/Wissenschaft , Embryologie, Pathologie, Heilmittellehre, Diätetik etc.
Er erhielt verschiedene Auszeichnungen, wie z. B. 1831 die Goldmedaille der Akademie der Wissenschaften zu Paris.
Ab 1827 schränkte er seine Tätigkeiten sukzessive ein und beschränkte sich nur noch auf Vorlesungen und Publikationen, bis er schließlich im Jahr 1847 in Königsberg 71-jährig verstarb.

Zu seinen wichtigsten Werken gehören:
- Diätetik für Gesunde (1805)
- Enzyklopädie der Heilwissenschaft (1810-12)
- Vom Baue und Leben des Gehirns und Rückenmarks (1819-26)
- Die Physiologie als Erfahrungswissenschaft (1826-40)
- Der Mensch nach den verschiedenen Seiten seiner Natur (1836–37)
- Blicke ins Leben (1842–1848)

Quellen:
Ostdeutsche Gedenktage 1997, S. 153 – 158
https://meyers.de-academic.com/20724/Burdach
https://www.deutsche-biographie.de/pnd119498170.html