Bernsteinköpfchen "Traut"
Hermann Brachert, 1941

Historisches
Kalenderblatt

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November 2024

Max Halbe – 80. Todestag


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Historische Kalenderblätter

Johannes Thienemann - 150. Todestag

 

 

 

 

  November 2013



Johannes Thienemann wurde am 12. November 1863 als Sohn eines Pastors in Thüringen geboren. Schon sein Vater war ein anerkannter Ornithologe, und sein Großvater, der mit dem Verfasser des Tierlebens Alfred E. Brehm eng befreundet war, galt als ein berühmter Vogelforscher.

Nach dem Besuch der Gymnasien in Sangerhausen und Zeitz studierte er aus alter Familientradition in Leipzig und Halle Theologie. Nach bestandenem Examen und der Verwaltung einer Pfarrstelle wandte er sich jedoch mehr und mehr den Naturwissenschaften zu, um sich dann ganz dem großen Forschungsgebiet der Ornithologie zu widmen.

Im Juli 1896 kam Thienemann während eines Ferienaufenthalts in Ostpreußen zum ersten Mal auf die Kurische Nehrung und in das Fischerdorf Rossitten. Er erkannte sofort die hier gebotene einmalige Beobachtungsmöglichkeit der Vogelwelt. Dieser Landstreifen zwischen Meer und Haff und die Hunderttausende von Vögeln, die diese damals fast noch unberührte Welt der Dünen passierten, ließen Thienemann nicht mehr los.

Aufgrund dessen setzte sich Thienemann für die Einrichtung einer dauernden ornithologischen Beobachtungsstation ein. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft wurde die „Vogelwarte Rossitten“ am 1. Januar 1901 offiziell gegründet. „Ein dürftiger Sammlungsraum, ein Schrank mit ein paar ausgestopften Vögeln und ein Herz voll glühender Begeisterung für die Sache – das waren die Dinge, mit denen ich ans Werk zu gehen versuchte“, schrieb Thienemann später über die Gründungszeit der Vogelwarte, die unter seiner Leitung Weltruhm erlangte.

 

 

 

 Im Jahr 1906 promovierte er zum Dr. phil. und wurde 1910 zum Professor an der Universität Königsberg ernannt. Im Zentrum aller wissenschaftlichen Arbeiten stand die Erforschung der Wanderstraßen der Zugvögel. Als Mittel dazu wandte er, dem dänischen Ornithologen Mortensen folgend, die Kennzeichnung der Vögel mit Aluminiumringen an, eine Methode, die heute in aller Welt als zuverlässig anerkannt ist. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind unschätzbar für die gesamte wissenschaftliche Vogelforschung. Gelang doch hierdurch die Aufklärung der verschiedenen Zugstraßen mit den Raststätten und den endgültigen Winterquartieren der Zugvögel.

In enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aller Länder und nicht zuletzt auch dank tatkräftiger Unterstützung durch Presse und Öffentlichkeit, entwickelte sich Rossitten zu einer der bedeutendsten Forschungsstätten der Ornithologie. 1923 konnte die Vogelwarte Rossitten mit der Übernahme durch die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften auf eine gute wirtschaftliche Grundlage gestellt werden. Thienemann war als Wissenschaftler und Forscher ebenso wie als waidgerechter Jäger hoch angesehen und als der „Vogelprofessor“ von Rossitten über die Grenzen Deutschlands hinweg eine sehr populäre Persönlichkeit.

Als er 1929 die Altersgrenze erreichte und sich zur Ruhe setzte, blieb er in Rossitten wohnen, das ihm zur zweiten Heimat geworden war. Am 12. April 1938 ereilte ihn in seinem Garten ein sanfter Tod. Auf dem kleinen Waldfriedhof von Rossitten fand er seine letzte Ruhestätte.